Die Geschichte der Einplatinenrechner
Bei einem Einplatinencomputer sitzen alle Komponenten, die für seinen Betrieb nötig sind, auf einer einzigen Leiterplatte. Ausschließlich das Netzteil befindet sich an einer anderen Stelle. Einplatinencomputer eignen sich für den Einsatz in der Industrie, für elektronische Haushaltsgegenstände, für Handys oder auch für viele Hobby-Geräte, wie zum Beispiel Spielkonsolen.
Die einzelnen Komponenten eines Einplatinencomputers sind der Prozessor, der Taktgenerator, der Speicher, die Reset-Logik und die Ein- und Ausgabebaugruppen. Der Aufbau des kleinen Rechners ermöglicht es aber nur einfache Abläufe zu steuern. Computer, die komplexere Abläufe steuern müssen, kommen nicht mit einer Platine aus, da sie in der Lage sein müssen, Zwischenergebnisse zu speichern. Trotz der Tatsache, dass sie sich nur für einfache Abläufe eignen, können sie sehr vielfältig eingesetzt werden.
Die Geschichte der Einplatinencomputer beginnt in den 1970er Jahren mit der Erfindung von Geräten wie dem KIM-1, dem Microprofessor oder dem Apple I. Beim KIM-1 handelte es sich um eines der ersten Modelle von Heimcomputern aus dem Hause Commodore. Der Microporfessor kam im Jahr 1981 auf den Markt und wurde über viele Jahre in unveränderter Form verkauft, was für seinen hohen Nutzen in vielerlei Hinsicht spricht. Der Apple I war der erste Heimcomputer von Apple, der zum damaligen Zeitpunkt auch für den durchschnittlichen Verbraucher erschwinglich war.
Solche Rechner auf Basis von nur einer Platine bildeten die Grundlage für die Entwicklung des späteren Heimcomputers. Auch wenn sie normalerweise nicht so bezeichnet waren, handelte es sich bei fast allen in den 1980er Jahren verkauften Computern um Einplatinenrechner. Heute finden sie neben dem privaten Gebrauch in der Industrie vor allem in der Messtechnik, der Steuer- und der Regelungstechnik ihren Einsatz. Sie haben den Vorteil, dass ihre Steuerung einfach verändert werden kann. Wichtig sind Einplatinencomputer auch in vielen Haushaltsgeräten, in PKWs, in der Unterhaltungselektronik, der medizinischen Technik und in WLAN-Routern. Seit dem Jahr 2012 werden die Rechner auch in Geräten wie günstigen Mediacentern, Heim-Servern oder auch als experimentelle Geräte mit Android verwendet.
Viele der heutigen Heimcomputer sind im Grunde auch nur auf einer Platine aufgebaut. Die Platine wird durch eine Tastatur, verschiedene andere Bedienelemente, Anschlüsse für externe Geräte und unterschiedliche Arten von Speichern ergänzt. Nur aufgrund ihrer Erweiterungen sind solche Geräte sinnvoll einsetzbar. Auch in Smartphones und Tablets werden Einplatinencomputer, in den meisten Fällen auf Basis von ARM-Mikroprozessoren, verbaut.
Da es bei Einplatinenrechnern recht einfach ist, ein Betriebssystem hinzuzufügen und da sie günstiger zu bekommen sind, als größere Computer, bieten sie sich vor allem für den Gebrauch von Android an, wenn sie auch nicht über die Rechenleistung normaler Computer verfügen. Oft ist es daher ein Problem, wenn auf einem Einplatinenrechner mit Android beispielsweise rechenintensive Spiele laufen sollen.
Die Installation von Android auf einem Einplatinencomputer, wie zum Beispiel dem Rasperry Pi oder dem Odroid wird RTAndroid verwendet. Auf x86-Geräten ist es möglich mit Hilfe von Remix OS oder auch Phoenix OS einen eigenen Einplatinencomputer mit Android selbst zu erstellen.